Hybridfahrzeuge und die Hybridtechnik – zwei Herzen in der Brust
Das griechische Wort „Hybrid“ bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie „gemischt“ bzw. „von zweierlei Herkunft“. Fahrzeuge mit Hybridtechnologie besitzen demzufolge zwei Antriebsarten. Hierbei ist die Kombination von Diesel- bzw. Benzinmotor mit einem elektrischen Antrieb am weitesten verbreitet. Als Speicher für die elektrische Energie werden beim Hybridantrieb Batterien oder Brennstoffzellen verwendet. Dabei ist die Hybridtechnologie gar nicht so jung wie vielfach angenommen, denn bereits vor über 100 Jahren begann die Geschichte des Hybridfahrzeugs. Um das Jahr 1900 erfand ein junger Ingenieur mit Namen Ferdinand Porsche einen übersetzungslosen Frontantrieb mit Elektromotor.
Bei dem im Jahr 1900 auf der Pariser Weltausstellung präsentierten Fahrzeug, entfiel gut die Hälfte des Gesamtgewichts auf die für die Energiespeicherung notwendigen Batterien. Porsches Idee war ein elektronischer Radnaben-Motor der aus sternförmig angeordneten Magnetpolen bestand, die auf der Radnabe angebracht waren.
Dieser 5 PS starke Motor erlaubte bei Tempo 50 eine Fahrstrecke von ca. 50 Kilometern. Der Nachteil eines reinen Elektroautos in dieser Epoche war, dass man nach dieser relativen kurzen Distanz die Batterie aufladen musste.
Deshalb entwickelte der Ingenieur aus diesem Elektroantrieb das erste Fahrzeug mit Hybridantrieb. Der so genannte „Mixte-Antrieb“ bestand aus einem 16 PS starken Benzinmotor, gekoppelt mit einem Generator. Die Batterien wurden dann ganz von selber, durch den vom Generator erzeugten Strom wieder aufgeladen. Die Batterien wurden zum Antrieb der Räder benötigt. Zum Einsatz kam dieser erste Hybridantrieb vor allem für Omnibusse.
Die Idee der Hybridfahrzeuge konnte sich jedoch nicht durchsetzen, der Otto-Motor hat sich damals weltweit durchgesetzt. Danach wurde die Hybrid-Idee erst im Jahre 1969 mit dem, von General Motors entwickelten, Stir-Lec I wieder aufgenommen. Der Stir-Lec I beruhte auf der Basis des Opel Kadett und erzeugte die Energie durch so genannte äußere Verbrennung. Warme Luft aus dem Zylinder treibt dabei ein Kurbeltriebwerk an.
Vier Jahre später waren es dann die Japaner von Mazda die mit ihrem Prototyp EX 005 die Entwicklung in Richtung Hybridantrieb vorantrieben.
Mazda gelang mit dem EX 005 ein abgassauberes und dazu ausgesprochen leises Fahrzeug. Der Antrieb erfolgt im Stadtbereich mit Batterie und außerhalb mittels eines Zweischeiben-Kreiskolbenmotors.
Die amerikanische Motorenfabrik Briggs & Stratton konzipierte 1980 ihr Hybrid Car. In diesem Fahrzeug wurden ein Elektro- und Benzinmotor kombiniert. Das Besondere am Hybrid Car waren die zwei Hinterachsen um das Gewicht der Batterien besser zu verteilen. Die beiden Energiequellen konnten einzeln oder auch gemeinsam betrieben werden.
Den Startschuss für die deutschen Autobauer ins Hybrid-Zeitalter gab 1986 Audi. Der Audi Duo wurde bis 1998 in drei Generationen konsequent weiter entwickelt.
Die Basis für den Duo stellte der Audi 100 Avant Quattro. Für den Antrieb der Hinterachse war ein 12,6 PS starker Elektromotor zuständig. Die 181 Kilogramm schwere Batterie wurde dabei in der Reserveradmulde untergebracht. Ein 5 Zylinder Dieselmotor übernahm den Antrieb an der Vorderachse.
In der zweiten Entwicklungsstufe wurde die Leistung des Elektromotors auf 21 KW gesteigert und auch die Kilometerleistung konnte deutlich erhöht werden. Bevor das Projekt dann im Jahre 1998 eingestellt wurde, konnte die Reichweite in der dritten Phase der Entwicklung noch einmal auf 50 Kilometer gesteigert werden.
Im Rahmen einer Studie über umweltfreundlichen Verkehr der Zukunft, entwickelte Volkswagen von 1990 bis 1998 den Golf Hybrid.
Der Volkswagen kombinierte einen auf Nickel-Cadmium Batterien basierenden Elektroantrieb und einen Turbodiesel Motor mit Kat. Grundsätzlich erwies sich der Golf als durchaus alltagstauglich.
Es gab aber auch diverse Probleme wie z. B. mit den Batterie-Ladegeräten. Bereits seit 1995 wurde auch bei BMW mit Hybridantrieb experimentiert. Der 518i Hybrid brachte es immerhin auf erstaunliche 182 km/h.
Das erste Serienfahrzeug mit Hybridtechnik
Das Jahr 1997 war dann das Geburtsjahr des ersten serienmäßigen Hybridautos. Der Toyota Prius vereint einen 33 KW Elektromotor sowie einen 53 KW Ottomotor und ist seit einiger Zeit auch auf dem deutschen Markt erhältlich.
Der Toyota Prius zählt seit geraumer Zeit (gerade auch in den USA) zu den beliebtesten Hybridfahrzeugen.
Weitergehende Infos zu Hybridfahrzeugen:
Hybrid Autos sind im Alltag angekommen
Inzwischen sind Hybride nichts mehr wirklich besonderes. Auch Plattformen wie Wir kaufen dein Auto nur zum Bestpreis schrecken vor dem Ankauf von Hybridautos nicht mehr zurück. Der Markt ist groß genug, und die Nachfrage stabil.